Wer sich bester Zahngesundheit erfreuen will, sollte auch auf den Zahnhalteapparat achtgeben. Wie das Fundament eines Hauses wird er für Stabilität und Schadensfreiheit gebraucht. Dennoch ist die Zahl der Patienten, die an einer Zahnfleischentzündung (Parodontitis) leiden, sehr hoch. Bei älteren Erwachsenen ist rund jeder zweite betroffen.
Die Parodontitis kann lange Zeit unbemerkt gedeihen, da sich oft erst nach Jahren deutliche Symptome zeigen. Wenn erst dann mit der Behandlung begonnen wird, ist eine komplette Heilung kaum noch möglich. Auch aus diesem Grund sind regelmäßige, am besten halbjährliche Kontrolluntersuchungen so wichtig. Bakterienanalysen des Biofilms ermöglichen eine sehr frühzeitige Erkennung. Typische Anzeichen einer Parodontitis aus Patientensicht sind Zahnfleischbluten, Schmerzen, Rötungen und/oder Schwellungen des Zahnfleisches, starker Mundgeruch und deutlich erkennbare Beläge auf den Zähnen.
Wird eine Parodontitis nicht am Fortschreiten gehindert, können die betroffenen Zähne langfristig verloren gehen. Zudem liefern zahlreiche Studien Hinweise darauf, dass der dauerhafte Bakterienherd im Mund auch die Allgemeingesundheit schädigen kann. Daher ist eine Parodontitis keine lästige Bagatelle („Das bisschen Zahnfleischbluten!“), sondern sollte konsequent behandelt werden.
Nach einer genauen Diagnose erfolgt zur Parodontitis-Therapie zunächst eine individuelle Vorbehandlung, in deren Rahmen Zahnstein und weichere Beläge entfernt werden. Überdies wird der Patient ausführlich über die eigenen Möglichkeiten der Parodontitis-Bekämpfung und -Vorbeugung aufgeklärt. In manchen Fällen lässt sich die Entzündung damit schon zurückdrängen. Meist aber müssen in einem nächsten Schritt die Bakterienherde sorgfältig aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden. In späteren Krankheitsphasen kann dazu ein kleiner chirurgischer Eingriff erforderlich sein, falls die kontaminierten Stellen anders nicht zu erreichen sind. Gegebenenfalls ist auch ein anschließender Knochenaufbau bzw. eine -glättung nötig. Von besonderer Bedeutung ist auch die Nachsorge einer Parodontitis-Therapie: gute Mundhygiene, engmaschige Kontrollen und idealerweise nicht rauchen.