Im weiteren Sinn befasst sich die Zahngesundheits-Prophylaxe mit allen Maßnahmen und Angewohnheiten, die den Zähnen und dem Zahnhalteapparat guttun. Das beginnt bei der heimischen Mundhygiene und setzt sich bei der Ernährung fort – Zucker und Säure sind für die Zähne ebenso wenig empfehlenswert wie Rauchen oder Alkohol. Und es endet noch nicht mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, die potenziell gravierende Erkrankungen so frühzeitig offenbaren, dass eine schnelle Heilung möglich ist. Im engeren Sinn bezeichnet die zahnärztliche Prophylaxe dagegen insbesondere zwei konkrete Maßnahmen:
Professionelle Zahnreinigung
Bei einer professionellen Zahnreinigung werden in der Zahnarztpraxis hartnäckige Beläge einschließlich Zahnstein entfernt. Solchen Belägen, Plaque genannt, ist mit der Zahnbürste zu Hause nicht beizukommen. Vor allem an den schwer erreichbaren Stellen bilden sich im Laufe der Monate Nährböden für Bakterien, die schließlich die Zähne und das Zahnfleisch angreifen können. Daher sollte eine Prophylaxebehandlung mindestens einmal, besser aber zweimal im Jahr erfolgen. Nach der gründlichen Reinigung werden die Zähne noch versiegelt, um sie vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Die professionelle Zahnreinigung stellt prinzipiell keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen dar, viele Versicherungen übernehmen die Kosten aber in gewissem Rahmen.
IP-Kinderprophylaxe
Gesetzlich versicherte junge Patienten (6 bis 17 Jahre) können sogenannte IP-Leistungen in Anspruch nehmen. IP steht für Individualprophylaxe und bezeichnet ein Konzept, mit dem die Zahngesundheit nachhaltig verbessert werden soll. Den ersten Schritt bildet die Erhebung des Mundhygienestatus: Mit einer Färbeflüssigkeit werden die Zahnbeläge sichtbar gemacht, hinzu kommen je nach Indikation weitere Tests, etwa um den Entzündungsgrad des Zahnfleisches zu bestimmen. So erhalten Kinder und Eltern einen individuellen Eindruck davon, wo es in puncto Mundhygiene noch Verbesserungsbedarf gibt. In den weiteren Schritten erfolgen eine umfangreiche Aufklärung über Krankheitsrisiken und -vermeidung, eine Fluoridierung der Zähne und eine Fissurenversiegelung an den hinteren Backenzähnen (Molaren).